Making of “Life is no candy shop”
Das Leben ist kein Candy-Shop? Ist das so?
In einem Süssigkeiten-Laden (in meiner Kindheit war das der Kiosk neben der Schule) nimmt man sich, was man am liebsten hat. Im Leben ist es eher so, dass man nimmt, was man bekommt, und macht das Beste draus.
Viele von den abgebildeten Süssigkeiten kennt man, wenn man in den 70er Jahren ein Kind in Deutschland war. Selbst heute noch sind der Geschmack und das Aussehen für mich mit Erinnerungen an eben diesen Kiosk neben der Schule und an heisse Sommertage im Schwimmbad verbunden. Damals kostete die kleinste Süssigkeit 5 Pfennige, die auch nur noch Erinnerungsstücke sind. Wortwörtlich also süsse Erinnerungen.
Das Bild entstand Anfang 2022 und fällt somit mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine zusammen. Dieses Ereignis zeigt in aller Deutlichkeit, dass man im Leben oft meilenweit entfernt ist, sich auswählen zu können, was man bekommt.
Da mich dieses Ereignis wirklich schockiert hat und mich ungläubig und hilflos zurückgelassen hat, habe ich in diesem Bild ein paar kleine Veränderungen vorgenommen, die diesen Moment festhalten (die Zuckeruhr zeigt eine ungewöhnliche Zeit, der Dropsspender hat einen anderen Buchstaben und der Zucker-Lippenstift hat seine Beschriftung geändert).
Ich widme dieses Bild allen Kindern in der Ukraine, die keine unbeschwerte Kindheit geniessen können und deren Erinnerungen daran nicht süss sein werden.