Das Wichtigste beim Malen mit Pastellen ist es, das Farbensehen zu erlernen. Das mag auf den ersten Blick etwas absurd klingen, da die meisten Menschen Farben ohne weiteres erkennen, ausser sie leiden an der Farbenblindheit.
Als Maler geht es aber nicht nur darum zu erkennen, ob etwas grün oder blau ist, sondern darum, zu erkennen, wo genau sich eine Mischung im Farbkreis einordnen lässt und welchen Tonwert eine Farbe hat.
Tonwerte kann man am besten verstehen, wenn man sich die Farbe als Graustufe vorstellt. Ein Rotton beispielsweise, dem sehr viel Weiss (Hellrosa) beigemischt wurde erscheint als Graustufe sehr viel heller als die Originalfarbe oder wenn dem Rot Schwarz (Rotbraun) beigefügt wurde.
So weit so logisch! Interessant wird die Geschichte, wenn ich verschiedene Farben bezüglich ihres Tonwerts vergleiche. Rot mit sehr viel Weiss und Blau mit gleich viel Weiss kann man als Graustufe nicht unterscheiden. Das heisst, das beide Farben im Vergleich zu einer dunkleren Farbe den gleichen Kontrast aufweisen. Oder anders gesagt: hellrot und hellblau haben den gleichen Kontrast zu Rot, obwohl das eine einen anderen Farbton hat.
Tonwerte Graustufen
Interessanterweise scheint das Auge viel mehr auf die Kontraste als auf den Farbton zu reagieren. Bei einem Bild bedeutet das überspitzt gesagt, dass man eine gute Bildwirkung erzielen kann mit der “falschen” Farbe, wenn nur die Kontraste stimmen.
Um das zu üben habe ich eine Tonwert-Übung entwickelt, die ihr hier sehen könnt. An meinem Kursen ist das immer der erste Schritt, aber ich kann nur empfehlen sie als Einstieg zu jedem Bild zu machen.
Kohlezeichnung 2 Farben 3 Tonwerte Graustufen
Mein nächster Kurs startet am nächsten Donnerstag, 10.06.2021 bei Boesner in Aarberg. Es hat noch 2 freie Plätze, die auch noch kurzfristig gebucht werden können.
Der zweite Kurs bei Boesner findet in Unterentfelden zwei Wochen später statt, vom 24.6-26.6.2021 und hat auch noch freie Plätze.
The most important thing when painting with pastels is to learn how to see colors. This may sound a bit absurd at first glance, since most people recognize colors without a second thought, unless they suffer from color blindness.
As a painter, however, it is not just a matter of recognizing whether something is green or blue, but of recognizing where exactly a mixture can be placed in the color wheel and what tonal value a color has.
Tonal values can best be understood by imagining the color as a gray scale. For example, a shade of red with a lot of white (light pink) added to it will appear much lighter than the original color as a gray scale, or if black (reddish brown) was added to the red. So far so logical!
The story gets interesting when I compare different colors in terms of their tonal value. Red with a lot of white and blue with the same amount of white cannot be distinguished as a gray level. This means that both colors have the same contrast compared to a darker color. Or in other words: light red and light blue have the same contrast to red, although one has a different hue.
Interestingly, the eye seems to react much more to the contrasts than to the hue. In a painting, this means, exaggeratedly, that you can achieve a good image effect with the “wrong” color if only the contrasts are right.
To practice this I have developed a tone value exercise, which you can see here. At my courses this is always the first step, but I can only recommend to do it as a start to every painting.
My next course starts next Thursday, 10.06.2021 at Boesner in Aarberg. It still has 2 free places, which can also be booked at short notice.
The second course at Boesner will take place in Unterentfelden two weeks later, from 24.6-26.6.2021 and also still has free places.